Update Neurologie und Psychiatrie – 4. Chiemgau-Symposium in Wasserburg am Inn
Fachreferenten präsentierten die neusten Entwicklungen, Therapieansätze und Behandlungsmöglichkeiten aus den Bereichen Psychedelika, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose und Alzheimer-Erkrankungen am kbo-Inn-Salzach-Klinikum

Besonderheit des Chiemgau-Symposiums ist die enge Verzahnung und Zusammenarbeit von Psychiatrie und Neurologie, die Gastredner Prof. Dr. Tjalf Ziemssen begeistert als „hervorragendes Duo“ bezeichnete und die sich auch deutlich in der gemeinsamen Moderation der beiden Gastgeber des Abends, Prof. Dr. Peter Zwanzger (Ärztlicher Direktor am kbo-Inn-Salzach-Klinikum) und Dr. Tobias Winkler (Chefarzt der Klinik für Neurologie), widerspiegelte.
Nach mehrjähriger coronabedingter Pause konnte in diesem Jahr das 4. Chiemgau-Symposium am kbo-Inn-Salzach-Klinikum wieder stattfinden und widmete sich in vier Vorträgen neuen Forschungsansätzen und Entwicklungen der Fachbereiche Neurologie und Psychiatrie. Gastgeber Prof. Dr. Peter Zwanzger und Dr. Tobias Winkler begrüßten herzlich ihr Publikum und die zum Teil weit angereisten Referenten Prof. Dr. Erich Seifritz (Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universitätsklinik Zürich), Prof. Dr. Günter Höglinger (Neurologische Klinik und Poliklinik der LMU München), Prof. Dr. Tjalf Ziemssen (Multiple Sklerose Zentrum, Universitätsklinik Dresden) sowie Prof. Dr. Timo Grimmer (Zentrum für kognitive Störungen Klinikum rechts der Isar, TUM).
Ein buntes Programm neurologisch-psychiatrischer Themen begleitete die zahlreich erschienenen Gäste im Festsaal durch den Abend. Fragen aus dem Publikum trugen zu Diskussionen und weiterführenden Ausblicken bei.
Prof. Dr. Erich Seifritz widmete sich in seinem Vortrag den Chancen und Grenzen von Psychedelika im Rahmen von Therapien. Entwicklungen in diesem Bereich werden immer wieder als „game-changer“ gehandelt, umso wichtiger ist und bleibt laut Prof. Seifritz die vorsichtige und kritische Diskussion über einen möglichen Paradigmenwechsel in der Psychiatrie.
Im darauffolgenden Vortrag stellte Prof. Dr. Günter Höglinger Morbus Parkinson in den Fokus und erläuterte zahlreiche Aktualisierungen der neuen Leitlinien, einem „Mammutwerk“, zu dessen Überarbeitung er mit seinem Team in den letzten Jahren mit viel Einsatz beigetragen hat. Um die Zukunft in der modernen medizinischen Versorgungsrealität ging es auch im Vortrag von Prof. Dr. Tjalf Ziemssen, dem Leiter des Multiple Sklerose Zentrums (MSZ) an der Universitätsklinik Dresden. Dort wird der Weg einer personalisierten MS-Therapie mithilfe des Konzepts digitaler Zwilling beschritten. Im Rahmen eines ganzheitlichen MS-Managements können Darstellungen der Ist-Situation, die Anhebung der Datenqualität und Simulationen in der Therapie neue Möglichkeiten für Betroffene bieten. Digitalisierung wird am MSZ auch in Zukunft stark zur Verbesserung der Patientenbetreuung beitragen, so das Fazit des Experten. Den Abschluss des Symposiums gestaltete Prof. Dr. Timo Grimmer vom Klinikum rechts der Isar, mit einem Vortrag zum Thema der Alzheimer-Erkrankung. Perspektiven in der Forschung, neue Medikamente und Therapiemöglichkeiten machen Hoffnung auf zukünftige Behandlungsmöglichkeiten der „Volkskrankheit“.
Beim anschließenden Get-together hatten Gastgeber, Referenten und Publikum noch Möglichkeit, verbleibende Fragen zu klären und die Veranstaltung ausklingen zu lassen.