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Mehr Frauen in Führungspositionen am kbo-Inn-Salzach-Klinikum

kbo-Inn-Salzach-Klinikum leistet Beitrag zur Gleichberechtigung

Amerikanische Studien zeigen, dass Unternehmen, die ihre Führungspositionen gleichermaßen mit Frauen und Männern besetzen, erfolgreicher sind. Mit Sicherheit trifft das auch auf den Medizinbetrieb zu, so Professor Dr. Peter Zwanzger, Ärztlicher Direktor am kbo-Inn-Salzach-Klinikum. „Ich bin davon überzeugt, dass gerade die Mischung von männlichen und weiblichen Führungskräften alle relevanten Persönlichkeitseigenschaften vereint, die in ihrer Gesamtheit notwendig sind, um ein großes Klinikum wie in der heutigen Zeit zu leiten“, so Professor Zwanzger. Erfreulich sei, dass sich heute auch deutlich mehr Ärztinnen für Ober- und Chefarztpositionen bewerben als noch vor 20 oder 30 Jahren.

Am kbo-Inn-Salzach-Klinikum betrug der Anteil weiblicher Führungskräfte vor 10 Jahren gerade mal 22 %. Mittlerweile gibt es zwei Chefärztinnen – im Fachbereich Suchtmedizin sowie im Zentrum für Altersmedizin. Zudem beträgt der Anteil weiblichen Führungspersonals bei allen Chef- und Oberärzten im Klinikum mittlerweile 45 %. „Das ist schon eine große Veränderung“ findet auch Fr. Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid, Chefärztin im Zentrum für Altersmedizin am kbo-Inn-Salzach-Klinikum. „Die Psychiatrie ist hier keine Ausnahme, im Gegenteil dürften sich einige Medizinabsolventinnen gezielt für dieses Fach entscheiden, weil die Vereinbarkeit von Familie und Beruf etwas einfacher sein dürfte als beispielsweise in chirurgischen Fächern“, so Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid, selbst Mutter von zwei Kindern.

Im kbo-Inn-Salzach-Klinikum stehen aktuell 37 Assistenzärztinnen 18 Assistenzärzten gegenüber – passend also zu den vorgenannten Zahlen. Auf den höheren Stufen der Karriereleiter dreht sich dieses Zahlenverhältnis jedoch. Im oberärztlichen und chefärztlichen Bereich sind die Männer in der Überzahl. Warum? „Die Gründe sind vielfältig und reichen von der schlechten Vereinbarkeit des Arztberufs mit Familie über zu wenige Vorbilder und Mentorinnen für Berufsanfängerinnen, eine geringere Karrieremotivation und fehlende Netzwerke“, beurteilt Diehl-Schmid die Lage.

„Die Entwicklung der Geschlechterverteilung ist natürlich inhaltlich erfreulich, denn nach meiner Erfahrung braucht es männliches UND weibliches Führungspersonal. Während ich zwar manchmal geneigt bin, zuzugeben, dass an dem Buchtitel, der postuliert, dass Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können, was dran sein mag, sehe ich insbesondere in der Psychiatrie keine Geschlechterstereotype. Es gibt ebenso viele einfühlsame Ärzte wie Ärztinnen, die kommunikativen Fähigkeiten der Ärzte sind (gerade in unserem sprechenden Fach) ebenso gut wie die der Ärztinnen. Mit Sicherheit gibt es keine für die Geschlechter spezifischen Qualitäten in der Patientenversorgung und Mitarbeiterführung – sondern genau die Mischung macht es. Wo ich aber in meiner langjährigen Tätigkeit als Führungskraft zahlreicher Ärzte und Ärztinnen tatsächlich einen Unterschied sehe, ist, dass die Damen eher weniger karriereorientiert sind, zurückhaltender sind, und ihr Licht manchmal unter den Scheffel stellen, anstatt mit ihrem Können und Wissen ins Rampenlicht zu treten“, gibt Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid zu bedenken. Dennoch lässt der Blick auf die Zahlen vermuten, dass sich im Wandel der Zeit auch hier ein neues Selbstbewusstsein einstellt und klassische Rollenbilder zunehmend in den Hintergrund treten.

Prof. Dr. Peter Zwanzger und Prof. Dr. Diehl-Schmid beurteilen die Entwicklungen der letzten Jahre äußerst positiv und freuen sich über den Anstieg an weiblichem Führungspersonal am kbo-Inn-Salzach-Klinikum.