Zum Seitenanfang

Hilfe in schweren Zeiten: Psychiatrische Tagesklinik und Institutsambulanz Altötting

Wichtiges teilstationäres Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen

Bereits 2014 eröffnete in Altötting die Psychiatrische Tagesklinik des kbo-Inn-Salzach-Klinikums, im gleichen Jahr kam auch die Psychiatrische Institutsambulanz der Klinik dazu – in unmittelbarer Nähe der Kreisklinik Altötting. Seither finden dort psychisch erkrankte Menschen aus der Region teilstationäre und ambulante Behandlung und Hilfe.

Ende April 2023 fand in den Räumlichkeiten der Tagesklinik ein Netzwerktreffen statt, bei dem niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie interessierte Therapeutinnen und Therapeuten aus der Region die Behandlungsschwerpunkte sowie Therapieangebote des Klinikums mitsamt den Mitarbeitenden noch besser kennenlernen und auch die Räumlichkeiten besichtigen konnten. Dr. med. Ragna Burchard, leitende Oberärztin, sowie Dr. med. univ. Rotraut Baljer, Oberärztin im kbo-Inn-Salzach-Klinikum Altötting, begleiteten die Gäste mit ihrem Team durch die Veranstaltung und gingen mit ihnen in regen Austausch.

Als neue chefärztliche Leitung konnten sie außerdem Ruth Höfter vorstellen, die zum 1. April 2023 den standortübergreifenden Chefarztbereich Regionalversorgung für die teilstationären und ambulanten Behandlungsangebote im kbo-Inn-Salzach-Klinikum übernommen hat.

Die Psychiatrische Tagesklinik Altötting

„In der Psychiatrischen Tagesklinik behandelt unser 25-köpfiges multiprofessionelles Team psychisch kranke Menschen ab 18 Jahren ohne Beschränkung auf bestimmte Diagnosen – aktuell können wir 30 Tagesklinikplätze anbieten“, so Dr. Burchard. „Voraussetzung für eine Behandlung ist eine ausreichende Stabilität für ein teilstationäres Setting, denn die Behandlung findet lediglich montags bis freitags tagsüber statt – die Wochenenden, Feiertage und Nächte verbringen die Patientinnen und Patienten zuhause in ihrem gewohnten Umfeld.“ Von der Behandlung ausgeschlossen sind Patienten mit akuter Selbst- oder Fremdgefährdung, akuten Intoxikationen oder Entzugsbeschwerden sowie fortschreitenden hirnorganischen Erkrankungen.

Die Behandlungsschwerpunkte der Tagesklinik Altötting liegen bei Depressionen, Belastungsreaktionen, Angst- und Zwangserkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, Psychosomatischen Erkrankungen und Psychosen. „Das multiprofessionelle Therapieangebot beinhaltet eine ärztliche Sprechstunde, Pharmakotherapie, Bezugspflegegespräche, psychotherapeutische Einzelgespräche, Gruppentherapien, Psychoedukation, sozialpädagogische Beratung, Ergo-, Kreativ- und Musiktherapien. Auch Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren, Bewegungstherapien, Gedächtnistraining, alltagspraktisches Training und Akupunktur zählen mit zu unseren Therapiemaßnahmen. Eine tagesklinische Behandlung hat den besonderen Vorteil, dass erarbeitete Therapieinhalte direkt im häuslichen Alltag geübt und umgesetzt werden können“, erzählt Dr. Burchard. „Es handelt sich natürlich um eine Ergänzung zur ambulanten fachärztlichen und psychotherapeutischen Behandlung und kann diese nicht ersetzen. Die Zuweisung erfolgt durch den behandelnden Facharzt oder Psychotherapeuten, dorthin sollten sich Interessierte zunächst wenden.“

Wie lange Patientinnen und Patienten in der Tagesklinik behandelt werden, hängt dabei von der Erkrankung ab; in der Regel zwischen drei und acht Wochen. Eine Behandlung ist erst nach Voranmeldung mit telefonischem Vorgespräch möglich.

Die angegliederte Psychiatrische Institutsambulanz Altötting

Die an die Psychiatrische Tagesklinik angegliederte Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) in Altötting dient als Ergänzung zum Angebot niedergelassener Psychiater und Psychotherapeuten und soll jenen Patienten helfen, die aufgrund der Art, Schwere und Dauer ihrer Erkrankung einer besonderen multiprofessionellen ambulanten Versorgung bedürfen.

Mit psychiatrischen Sprechstunden für Behandlung und diagnostische Abklärung aller psychischen Krankheitsbilder, Nachbetreuung einer vorausgegangen stationären Behandlung und Kriseninterventionen stehen die Psychiatrische Institutsambulanz und ihr multiprofessionelles Team für diese schwer und chronisch erkrankten Patienten zur Verfügung. Zum Behandlungsangebot gehören auch Traumatherapie, die Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter, DBT-, Gesprächs- und Entspannungsgruppen, sozialpädagogische Beratung, Musik- und Ergotherapie als Einzel- oder Gruppenangebot, Musik-Imaginative Schmerzbehandlung, kognitives Training sowie psychosoziale Betreuung, bei Bedarf auch mit aufsuchender Pflege. „Wir freuen uns, mittlerweile so ein großes multiprofessionelles Angebot für psychiatrische Patienten mit besonderem Hilfebedarf machen zu können“, so Dr. Ragna Burchard.

Im Fokus der Psychiatrischen Institutsambulanz Altötting stehen somit Hilfsangebote, die in Krisensituationen Entlastung für Erkrankte bieten, aber auch spezielle ambulante Therapieangebote, die als Ergänzung der ambulanten Therapie bei einem niedergelassenen Kollegen dienen.

Chefärztliche Leitung übernimmt Ruth Höfter

Die etablierten Ambulanzen und Tageskliniken des kbo-Inn-Salzach-Klinikums an den Standorten Altötting, Ebersberg, Freilassing, Rosenheim und Wasserburg am Inn haben bereits viel zur Verbesserung eines gemeindenahen psychiatrischen Versorgungssystems in Südostoberbayern beigetragen. Mit der Bewilligung von insgesamt 20 weiteren Tagesklinikplätzen Ende 2022 konnten die Behandlungskapazitäten in den Häusern erneut deutlich ausgebaut werden.

Da die Stärkung und Weiterentwicklung der teilstationären und ambulanten Versorgungsstrukturen dem Klinikum auch weiterhin ein großes Anliegen sind, um die wohnortnahe Behandlung für psychisch Erkrankte sicherzustellen, gibt es seit kurzem auch eine regionalübergreifende chefärztliche Leitung für den Bereich. Ruth Höfter, vormals neun Jahre lang Chefärztin am kbo-Inn-Salzach-Klinikum im Fachbereich Suchtmedizin, hat diese Position zum 1. April 2023 übernommen und ist so neben Altötting auch für die Tageskliniken und Psychiatrischen Institutsambulanzen in Ebersberg, Freilassing, Rosenheim und Wasserburg am Inn verantwortlich. Sie ist dem kbo-Inn-Salzach-Klinikum schon seit 1988 verbunden und seit 2019 zudem stellvertretende Ärztliche Direktorin im Haus.

„In meiner beruflichen Laufbahn habe ich bereits viele medizinisch-psychiatrische Bereiche durchlaufen und sehe nun in der neu geschaffenen Stelle eine wunderbare Möglichkeit, all meine Erfahrungen miteinzubringen. Besonders wichtig ist mir die Weiterentwicklung des Versorgungsangebotes in Altötting wie auch an den anderen Standorten mit innovativen und zukunftsweisenden Therapiekonzepten, die unter anderem zur Enthospitalisierung von Patientinnen und Patienten beitragen können“, so die Chefärztin.

Am kbo-Inn-Salzach-Klinikum im Raum Südostoberbayern stehen mittlerweile 140 tagesklinische Plätze zur Verfügung, mehr als 10.000 Patientinnen und Patienten können ambulant behandelt werden.

 

Weitere Informationen zur Psychiatrischen Tagesklinik und zur Psychiatrischen Institutsambulanz Altötting sowie Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter https://kbo-isk.de/standorte/altoetting