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Wissenschaft und Forschung

Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München sind wir in besonderem Maße Wissenschaft und Forschung verpflichtet. Daher hat der Bereich Versorgungsforschung am kbo-Inn-Salzach-Klinikum seit jeher einen hohen Stellenwert. Forschung ist die Grundlage aller modernen Behandlungsmethoden. Diese Seite bietet einen Überblick über unseren Forschungsbereich und unsere wissenschaftlichen Kooperationen.

Wissenschaftliche Schwerpunkte und Projekte

Forschungsbereiche

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und können durch das damit einhergehende Vermeidungsverhalten, die hohe Belastung durch Angst und/oder Panik und durch häufige Folgeprobleme (Schlafstörungen, depressive Verstimmungen) die Betroffenen schwer beeinträchtigen. An unserer Klinik untersuchen wir neue Behandlungsansätze für Angststörungen.

Unter virtueller Realität versteht man bestimmte Computersimulationen, bei denen der Nutzer in eine virtuelle Welt „eintaucht“ und mit dieser interagieren kann. So ist z.B. die Fahrsimulation eine Form der virtuellen Realität. Am kbo-Inn-Salzach-Klinikum erforschen wir die Möglichkeiten, die virtuelle Realität in der Psychotherapie bieten kann (z.B. bestimme Verhaltensweisen in der Simulation üben).

Neuropsychologische Funktionsbeeinträchtigungen stellen eine Kernsymptomatik bei einer Vielzahl psychischer und neurologischer Erkrankungen dar, sind im Rahmen neuropsychologisch fundierter therapeutischer Ansätze modifizierbar und bestimmen wesentlich den Erfolg beruflich-psychosozialer Wiedereingliederungsbemühungen. In der Abteilung Neuropsychologie werden  Studien zu neuropsychologischen Diagnostik- und Behandlungsverfahren durchgeführt.

Aufgrund steigender Mobilitätsanforderungen und Mobilitätsbedürfnisse in unserer Gesellschaft kommt dem Individualverkehr ein hoher Stellenwert zu. Konsequenzen psychischer und neurologischer Erkrankungen können die zeitweilige Beschränkung der Fahrtüchtigkeit oder die Aufhebung der Fahreignung sein. Vor diesem Hintergrund ist die Thematik sowohl für den Patienten als auch für den Behandelnden von hoher Relevanz. Mittels moderner Methoden, einschließlich des Einsatzes eines Fahrsimulators (hier eventuell Hyperlink auf virtuelle Realität) werden systematisch Studien zur Auswirkung psychischer/neurologischer Erkrankungen und deren medikamentöser Behandlung auf die Fahreignung durchgeführt.

In den letzten 20 Jahren hat sich die Psychotherapie enorm weiterentwickelt. Doch viele der neuen Verfahren (z.B. die virtuelle Realität) sind bisher kaum im Versorgungsalltag angekommen. Daher besteht großer Forschungsbedarf, um diese vielversprechenden Methoden in der Routinepraxis auf ihre Wirksamkeit und Wirkweise zu untersuchen.

Die Psychopharmakotherapie ist ein wichtiger Baustein der psychiatrischen Behandlung. Im Rahmen verschiedener Erfassungssysteme wird  Fragen der Arzneimittelsicherheit differenziert nachgegangen (TDM, AMÜP, BIDAQ).  Zudem werden Untersuchungen zur Frage der Auswirkungen der Pharmakotherapie auf  Verkehrssicherheit/Alltagssicherheit  durchgeführt.

Nicht-invasive Neurostimulationsverfahren sind Methoden, die die Aktivität von Nervenzellen im Gehirn vorübergehend verstärken oder abschwächen können. Dadurch lassen sich psychische Störungen positiv beeinflussen. Aufgrund der begrenzten Anwendungsdauer und des günstigen Nebenwirkungsprofils stellen nicht-invasive Neurostimulationsverfahren eine wichtige Ergänzung zur Pharmakotherapie dar. 

Laufende Projekte

Im Rahmen des demographischen Wandels nimmt auch die Anzahl von Senioren im Straßenverkehr stetig zu. Eine Vielzahl von altersassoziierten Krankheiten können Beeinträchtigungen in fahreignungsrelevanten motorischen und kognitiven Leistungen zur Folge haben. Der Untersuchung und Beratung dieser Personengruppe kommt somit eine zunehmende Bedeutung zu.

In Zusammenarbeit mit einem der führenden Testentwickler für verkehrspsychologische Untersuchungsverfahren (Firma Schuhfried GmbH) und der Neuropsychologischen Abteilung des kbo-Inn-Salzach-Klinikums (ISK) soll ein ökonomisches und im klinischen Alltag gut implementierbares Fahrtauglichkeitsscreening konzipiert und anhand des Vergleichs mit einer Fahrverhaltensbeobachtung im Realverkehr validiert werden.

Das Projekt wird von der Fa. Schuhfried GmbH finanziell unterstützt.

Fragen der Fahreignung bei psychischen Erkrankungen und Medikamenteneinnahme sind oftmals mit großer Unsicherheit sowohl auf Seiten der Patienten als auch der Behandelnden verbunden. Ziel dieses Projekt war es, eine Informationsmappe  mit Aufklärungs- und Dokumentationsbögen zu entwickeln, um den in der Versorgung tätigen ärztlichen und psychologischen Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der Aufklärungs- und Dokumentationspflichten ein Praxistool an die Hand zu geben.
In Zusammenarbeit mit der Fa. Servier  und der Neuropsychologischen Abteilung des kbo-Inn-Salzach-Klinikums (ISK) wurde eine „Informationsmappe Fahreignung“ entwickelt.

Das Projekt wurde von der Fa. Servier finanziell unterstützt.

Seit dem 01.10.2016 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein Verbundprojekt zum Thema Angsttherapie am kbo-Inn-Salzach-Klinikum (ISK) (Förderkennzeichen: 13GW0169C). Im Verbundkonsortium wird praxisnah erforscht, wie virtuelle Realität (VR) am besten in der Psychotherapie von Angststörungen eingesetzt werden kann. Unter VR versteht man interaktive Computersimulationen, die es ermöglichen, Verhalten auszuprobieren und schwierige Situationen zu üben, ohne sich sofort in die reale Situation zu begeben. Die Methode hat sich bereits in zahlreichen wissenschaftlichen Studien als wirksam in der Angsttherapie erwiesen. Nun soll die Grundlage gelegt werden, damit das Verfahren von Patienten und Therapeuten in der alltäglichen Praxis genutzt werden kann.

Der Verbund umfasst neben dem ISK und der Hochschule Heilbronn (Verbundkoordinator) das Unternehmen VTplus, welches seit Jahren VR-Forschungssysteme entwickelt.

Das Projekt wird vom BMBF im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung (Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft) gefördert.

Ansprechpartner und Kontakt

Leitung
Prof. Dr. med. Peter Zwanzger

Koordination Versorgungsforschung
Dr. phil. Julia Diemer

Leitung Abteilung Neuropsychologie
PD Dr. rer. nat. Alexander Brunnauer